Trance-Medien und ihre rituellen Übersetzungen
8. Dezember 2009
Liminalität und Macht im aktuellen marokkanischen Sufismus
Gastvortrag: Dr. des. Martin Zillinger (Siegen)
Nicht nur in Marokko, sondern – seit den Studien Vincent Crapanzanos – auch unter Ethnologen sind die Ḥamadša und ‘Isāwa Bruderschaften für ihre ekstatischen Trance-Rituale berühmt. Zu Beginn des 21 Jahrhunderts nutzen die Adepten der Bruderschaften im großen Umfang technische Medien auf ihren Veranstaltungen. Filme und Photos ihrer rituellen Dissoziation werden in private Archive integriert, CDs und DVDs unter ihren Anhängern und in den transnationalen Netzwerken marokkanischer Migration zirkuliert, und das Internet genutzt, um ihre Dienste für Migranten und auf Plattformen internationaler „Weltmusik“ anzubieten.
In meinem Vortrag möchte ich untersuchen, wie analoge bzw. digitale Medien auf den rituellen Bühnen der Bruderschaft eingesetzt, und die Dämonen, Ritualexperten und Patienten sowie ihre Netzwerke medialisiert werden. Dabei soll ein „Akteur-Medien-Ansatz“ verfolgt werden, um die Herausbildung transnationaler, religiöser Öffentlichkeiten zu verstehen.
8.Dezember 2009, 14 Uhr s.t. (geänderte Uhrzeit!)
Kulturwissenschaftliches Kolleg Konstanz
Otto-Adam-Str. 5
78467 Konstanz
Ansprechpartner
Fred Girod
fred.girod[at]uni-konstanz.de
Tel. 07531 36304-11